Samenbank in Aachen: Andrologie-Experte Oliver Ting
Eine Samenbank ist ein Ort, an dem Spermaproben und Hodengewebe in tiefgefrorenem Zustand aufbewahrt werden können. Das dort gelagerte Material kann zum einen durch Masturbation des Mannes gewonnen werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, Gewebeproben des Hodens operativ zu entnehmen. Die Samenbank dient der Bereitstellung von Spermien, welche für unterschiedliche Methoden der künstlichen Befruchtung verwendet werden können.
Für die Aufbewahrung von Spermien gibt es unterschiedliche Anlässe. Zeugungsfähige Männer, deren Partnerin nicht auf natürlichem Wege geschwängert werden kann, können Sperma kryokonservieren lassen, welches zur künstlichen Befruchtung der Partnerin eingesetzt wird.
Männer, welche nur bedingt zeugungsfähig sind, können Sperma in einer Samenbank einfrieren lassen. Dieses kann in Kinderwunschzentren so aufbereitet werden, dass bei einer künstlichen Befruchtung auch einzelne Spermien für das Erzielen einer Schwangerschaft genügen.
Fehlen in der Samenflüssigkeit eines Mannes die Spermien vollständig, wird ihm Hodengewebe entnommen und in der Samenbank konserviert. Bei einer künstlichen Befruchtung können daraus Spermien gewonnen werden.
Vor speziellen Krankheiten oder Behandlungsmethoden, wie beispielsweise einer Chemotherapie, können Spermaproben entnommen und eingefroren werden. Kommt es nach einer solchen Therapie zu einer Verschlechterung der Spermaproduktion oder sogar zu einem vollständigen Ausbleiben der Spermien, kann das in der Samenbank kryokonservierte Sperma verwendet werden.
Die Samenbank des Andrologie-Zentrums Aachen
Die Samenbank des Andrologie-Zentrums Aachen befindet sich in einem eigenen Labor, welches sich im angeschlossenen Krankenhaus in unmittelbarer Nähe zur Praxis befindet. Eine eigens für das Labor tätige MTA betreut die Kryobank. Ständige, unabhängige Qualitätskontrollen, ein Qualitätsmanagementsystem sowie eine Zertifizierung der Bezirksregierung Köln im Rahmen des Transplantationsgesetzes garantieren eine sichere Kontrolle.
In der Samenbank der Aachener Andrologen befinden sich etwa hundert Proben – darunter sind sowohl Sperma- als auch Hodengewebeproben. Die Zahl variiert aufgrund von Neuzugängen und Abmeldungen ständig. Eine Kryokonservierung ist im Bedarfsfall innerhalb weniger Tage möglich. Ein HIV- und Hepatitis-Labortest sind im Vorfeld obligat.
Konservierte Samenzellen oder Gewebe: Kostenkalkulation
Bei der Konservierung von Samenzellen fallen Kosten für Organisation, Durchführung, Material, Beratungsgespräch und Versand an. Hinzu kommen eine einmalige Gebühr für eine Infektionsserologie (Nachweis von Antikörpern gegen Infektionserreger) sowie jährliche Lagerungskosten. Die Ausgaben für das Einlagern der Samenzellen bzw. von Hodengewebe in der Samenbank betragen zwischen 600 und 1000 Euro. Für den HIV- und Hepatitis-Test können unter Umständen weitere Kosten anfallen. Jedes weitere Jahr, welches die Probe eingelagert werden soll, kostet zwischen 500 bis 1000 Euro. Die Kosten hängen davon ab, bei welcher Samenbank man die Probe einlagern möchte und variieren dadurch.